Frühling 2022: Beim Spaziergang mit meinem Hund durch den Park am Stadtrainsee fiel mir dieser graue, von Graffiti Tags ’’gezierte’’ Block auf.
Dieser passte so gar nicht zu seiner idyllischen Umgebung mit grüner Wiese, den ersten Frühlingsblumen und den quakenden Enten im See.
Irritiert von diesem harten Kontrast machte ich mich zuhause angekommen daran, einen Entwurf zu gestalten welcher zur Umgebung passt. Das Grün und die Tiere am See gaben die Richtung vor. So entstand die Idee, jeder Seite des Häuschens ein Einblick in das Leben von Flora und Fauna im Park zu geben.
Es war nicht die leichteste Aufgabe sich zwischen all den Blumen und Tieren zu
entscheiden die es dort zu entdecken gibt. Fische, Reiher, Salamander und Lurche haben es leider diesmal nicht geschafft portraitiert zu werden, aber wer weiß was in Zukunft noch kommt.
Sommer 2022: Nachdem mein Entwurf bei den Stadtwerken Waldkirch gut ankamen machte ich mich nachdem alle Sprühdosen, Pinsel und Wandfarben eingekauft waren ans Werk. Zur Vorarbeit gehörten hier neben Streichen auch das Abschleifen der Metalltüren, das Grundieren und Säubern der gesamten Flächen.
Erst dann kommt der, für Zuschauende oft seltsame Teil, bei dem ich willkürlich Muster und Symbole auf die Flächen male.
Das sogenannte Doodle Grid hilft mir, meine Entwürfe proportional korrekt auf die Flächen zu übertragen.
Vielleicht kennt der ein oder andere eine ähnliche Technik noch aus dem Kunstunterricht in der Schule. Dort wird zeichnete man Quadrate aufs Papier und auf die Vorlage und übertrug so Quadrat für Quadrat das Motiv aufs Papier.
So dienen Mir die Kritzeleien als Orientierungspunkte. Ich lege meine Entwürfe digital über Fotos von den Wänden mit den Kritzeleien und weiss nun wo die Linien gezogen werden müssen.
Danach sieht es noch immer etwas chaotisch aus, doch das ändert sich sobald der Hintergrund gefüllt wird. Ich arbeite mich meistens von Hinten nach vorn durch, da es schwierig sein würde einen gleichmäßigen Hintergrund zu erschaffen wenn ich ständig darauf achten müsste das Motiv im Vordergrund nicht zu zerstören.
Auch bei den Motiven an sich arbeite ich von hinten nach vorne, z.B. bei der Ente:
erst die Grundformen ausfüllen, das Gefieder bräunlich, der Schnabel Orange. Dann folgen erst Struktur, Schatten und die Stellen wo das Licht hin fällt werden heller.
Beim ausarbeiten der Details male ich häufig mit dem Pinsel, da dieser eine besonders schöne Struktur in die Bilder bringt. In dieser Phase habe ich öfter mal Zuschauer, besonders die kleinen neugierigen stellen mir ihre Fragen und bleiben gern ein paar Minuten stehen um mir zuzusehen.
Die Stadt etwas bunter werden zu lassen und dabei den Menschen den Tag zu verschönern macht mir jedes mal aufs neue eine große Freude!
Noch mehr Fotos zum Stromhaus am Stadtrainsee findet ihr in meiner Galerie, dort findet ihr neben der Graffiti Ente noch weitere Kunst an Stromhäusern rund um Waldkirch!
Mitte Juli 2022: Die vier Seiten des Stromhäuschens sind nun fertiggestellt und dank
UV-Schutzlack vor der Sonne geschützt. Frosch, Schildkröte, Libelle und die zwei Enten sind seitdem auch verschont geblieben von erneuten unschönen Graffiti Tags und Co., wir wollen hoffen dass es noch eine ganze Weile so bleibt.
Ich bin gespannt wie ich dieses Jahr die Welt ein bisschen bunter malen darf!
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